Picture of Friedrich Ludwig Bauer
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Bekannter Namensträger: Friedrich Ludwig Bauer (* 10. Juni 1924 in Regensburg; † 26. März 2015) war ein deutscher Pionier der Informatik. Er konstruierte in den 1950er Jahren mehrere Verschlüsselungsmaschinen, erfand 1957 das Prinzip des Kellerspeichers, hielt 1967 an der Technischen Universität München die erste offizielle Informatikvorlesung in Deutschland und richtete 1988 die erste Computerausstellung im Deutschen Museum aus. Seine Publikationen zur Kryptologie sind Standardwerke der Informatik.
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Absolute Verteilung

Die meisten Bauers findet man in/ im Kreisfreie Stadt München (BY), nämlich genau 2166 Telefonanschlüsse. Etwas länger suchen muss man dagegen in/ im Kreisfreie Stadt Görlitz, hier wohnen die wenigsten: gerade einmal 7.

Der Berufsname Bauer steht an elfter Stelle der häufigsten Nachnamen in Deutschland. Unbestreitbar bezieht sich dieser Name in seiner Bedeutung auf die ländliche Arbeit, vornehmlich die der Landwirtschaft. Gleichwohl ist die Berufsbezeichnung „Bauer“ seit dem Mittelalter bis in die Neuzeit ein Begriff, der nur sehr schwer auf einen Nenner vereinheitlich werden kann. Das Problem besieht darin, dass zeitlich und besonders auch regional etwas Unterschiedliches unter dem Begriff „Bauer“ verstanden wurde. Es bildeten sich viele Namensvariationen zu Bauer heraus, die alle auf die unterschiedlichen Begrifflichkeiten abzielen.

Der Bauer und sein Stand im Mittelalter

In den mittelalterlichen Städten beispielsweise, wurde jeder neue Einwohner, der vom Lande kam, als „Bauer“ bezeichnet und darauf hin dann auch namentlich so gekennzeichnet. Das lag vor allem daran, dass auf Grund der sehr geringen Arbeitsteilung auf dem Lande, jeder dort arbeitende „Bauer“ war, also Tätigkeiten ausübte, die dem Bauern-Stand regulär zugesprochen wurde. Hingegen wurden städtische Einwohner, die sich von der Landwirtschaft ernährten, nicht als Bauern, sondern als Ackerbürger bezeichnet. Auch Adelige, die selber Landwirtschaft aktiv betrieben und auch auf dem Lande lebten, wurden nicht als Bauern bezeichnet, sondern als Gutsherrn.

Freie Bauern in Finnland. Severin Falkman, 1882, Chromolithografie
"Freie Bauern in Finnland" Severin Falkman (1831-1889), 1882, Chromolithografie

In den Dörfern selber gab es sehr gravierende Unterschiede in der Bezeichnung von Bauern. Auch wenn sich ihre Tätigkeit naturgemäß kaum von einander unterschied, bezeichneten sie sich dennoch oftmals ganz anders. Je nach den lokalen Gepflogenheiten unterschieden sich Bauern nach Besitz und Abhängigkeit / Unabhängigkeit von ihrem Landherrn. Man unterschied zwischen Bauern mit tatsächlich eigenem Besitz, bzw. solchen, deren Land und Gut einem anderen, dem Landesherrn gehörten. Bauern, deren Hof und Land in eigenem Besitz sich befand, wurden in Gegenden wie Niedersachsen, Westfalen oder Österreich als „Meyer“ bezeichnet.

In einigen Gegenden war es auch üblich zwischen Vollbauern, Halbbauern, Viertel- und Achtelbauern zu unterscheiden. Diese Bezeichnung richtete sich nach dem anteilsmäßigen Besitz, den ein Bauer an dem besaß, was er für seine Wirtschaft verwendete bzw. in welcher Höhe er Abgaben an den eigentlichen Eigentümer seiner Wirtschaft zahlen musste. Bauern, die über wenig Besitz an Ihren Arbeitsmitteln besaßen, wurde in Mitteldeutschland und Kursachsen „Gärtner“ genannt.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass der Ursprung der Namens-Bedeutung von „Bauer“ sich grob gesagt auf landwirtschaftliche Tätigkeiten zurückführen lässt. Allerding lässt sich auf Grund, der hier nur angerissen Deutungsprobleme nicht sagen, dass ein „Bauer“ das gleiche tat oder als den gleichen gesellschaftlichen Rang besaß, wie jeder andere „Bauer“. Für die Namensforschung im Einzelfall, ist dass genau zu recherchieren und zu prüfen.

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