Gerda, ich hatte mal eine alte Tante, die diesen Namen trug. Sie wurde mit der Zeit etwas sonderbar. Sie wollte keinen Fremden mehr im Haus haben, kaum einer durfte in ihrer Wohnung etwas anrühren oder ihr helfen. Ob ihr Name, Gerda, vom altnordischen Gerdha kommt, was neben "Schützerin" auch "abgeschlossenes Gehege" bedeutete? Bestimmt ist Ihnen schon mal aufgefallen, wie ein Name mit seinem Träger verwächst. Die Bedeutungen von Namen waren in der alten Zeit ein wichtiger Aspekt.
G | |
gard | althochdeutsch gardan "einfrieden, einzäunen"; weibliche Ableitung vom germanischen gardaz "Zaun"; altnordisch gardhr, gerdha "Haus Hof, abgeschlossenes Gehege, Hort, Schutz" |
ger | althochdeutsch ger, altnordisch geirr "Sper, Ger, Wurfgeschoß", es bedeutet aber auch " streitbar, kämpfend, mutiger Kämpfer". |
gisel | althochdeutsch gisel, altnordisch gisl(i), mittelhochdeutsch geisel; 1. Pfeilschaft, Pfeil, Stab, Speer"; norwegisch gisla "flimmern, blinken, strahlen lassen"; Sunnigisil = Sonnenstrahl; 2. althochdeutsch gisal "Bürge", altnordisch gisl "Geisel" (edle Kriegs-)Gefangene zum Austausch, auch adeliger Sproß; |
god | 1. althochdeutsch, gotisch, altnordisch godh, gudh "Gott, göttlich" 2. althochdeutsch gurt, altnordisch godhr "gut, gut machen, sich gnädig, wohlwollend erweisen"; |
grim | angelsächsisch, altnordisch grima " Maske", vermutlich auf den Kampf bezogen; auch im althochdeutschen grim, grimmi "zornig, wild, erregt sein, heftig vorstoßen"; angelsächsisch grimman "wüten, ungestüm eilen"; später kriem, wie bei Kriemhild. |
gund, gunt | 1. althochdeutsch gund(-fano) "Feldzeichen, Kriegsfahne", altnordisch gunnr, germanisch gunthi "Kampf"; wird nur bei weiblichen Namen angewandt; 2. althochdeutsch giunnan, gunnen "gewähren, erlauben, gestatten, gönnen" |
H | |
hadu | althochdeutsch hatud "Kampf", es entspricht dem spät-mittelhochdeutschen hader, niederdeutsch Hader "Streit, Zank" |
hagan, hagi | althochdeutsch hagan "Weißdorn, Dornenstrauch", hag "Gehege, umfriedetes Gebüsch, Weideplatz, Dornbusch, Hecke, Schutzwall aus Dornen, schützen" |
hard, hart | althochdeutsch harti "hart, stark, fest, entschlossen, kühn, hart mache, stark machen" |
hari, heri | althochdeutsch hari, heri "Heer", altsächsisch heri "Menge, Volk", gotisch harjis; |
heid, heit | 1. altnordisch heitar "klar, heiter", es wir auf den Tag und auf den Himmel bezogen. Im germanischen ursprünglich vermutlich haiti "hell", was auf Personen bezogen wurde. 2. althochdeutsch heit "Art, Wesen oder die Erscheinung einer Person" 3. althochdeutsch heidan, heidin "wild, wild wachsend" |
heil | althochdeutsch heil "Schutz, Heil, Gedeihen, gesund, vollständig, unverletzt, krärtig, stark", mittelhochdeutsch heil "Gesundheit, Glück", altnordisch heill "Glück verheißendes Vorzeichen". |
heim | althochdeutsch heim(ingi) " Wohnung", heimi "zuhause" |
helm | althochdeutsch helm "Helm, Schutz", angelsächsisch auch "Behüter", vom gleichen Stamm wie das althochdeutsche helan "verbergen, tarnen" |
hild, hilt | althochdeutsch hiltia, hiltja, altnordisch hildr "Kampf,"; diese Endung ist häufig bei germanischen Frauennamen, im Sinne von "kämpfen, sich eifrig bemühen" |
hug | althochdeutsch hugu "Sinn, Verstand, Gedanke, Geist, Gesinnung, Mut", es bezieht sich auf den Raben Hugin von Odin. |
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