Abbildung zweier Bingokugeln
Bild-Ausschnitt, zur vollen Anzeige tippen Sie bitte auf das Bild.
Bingo ist ein Lotteriespiel, das insbesondere in den angelsächsischen Ländern wie den USA, Kanada und im Vereinigten Königreich sich traditionell sehr großer Beliebtheit erfreut. Bingo ist ein Abkömmling des Gesellschaftsspiels Lotto.
Bild Lizenzhinweis

Namen haben in ziemlich vielen Fällen eine Bedeutung. So ist es bei Vornamen und auch Nachnamen in den meisten Fällen. Aber auch andere Namen und Bezeichnungen sind oftmals mit einer genaueren Bedeutung in Verbindung zu bringen. Das geht sogar soweit, dass auch die Bingo Kugeln aus der gleichnamigen Lotterie in vielen Fällen eine Bedeutung oder zumindest Spitznamen haben. Darüber gibt es hier mehr zu lesen.

Was bedeuten die einzelnen Bingo Kugeln eigentlich?

Die jeweiligen Bingo-Kugeln haben vor allem in England Spitznamen. Gleiches gilt auch für die USA. Die insgesamt 90 Kugeln haben dabei sogar eine lange Geschichte, weshalb sich auch Spitznamen für diese entwickelt haben. Hier gibt es mehr über Bingo Spitznamen.

Der Hintergrund dazu ist relativ simpel: Bingo wurde früher vor allem dort gespielt, wo es auch mal lauter wurde. In Bingo Hallen beispielsweise. Dort war es nicht immer so leicht, eine einzelne gezogene Zahl zu verstehen oder den dazugehörigen Buchstaben. Daher wurde für jede Kugel ein individueller, einfach zu verstehender Spitzname vergeben.

Somit wurde es deutlich einfacher, einer Partie Bingo ohne Probleme beiwohnen zu können und die „Gefahr“ falsche Zahlen und Buchstaben zu verstehen, wurde deutlich reduziert.

Hierbei hat man es sich zudem sehr einfach gemacht. Die Spitznamen der Bingo Kugeln reimen sich oftmals auf die englischsprachige Zahl für diese. Andere Kugeln bekamen Spitznamen aus der britischen Kultur oder dem Alltag. Oder die Kugeln wurden nach der Gestalt benannt, die sie darstellen.

Beispielhaft sind hierzu diese Bingo Kugeln und ihre Spitznamen heranzuziehen:

3 – three – Cup of tea

5 – five – Man alive

17 – seventeen – Dancing Queen

Die Reime sind hier direkt erkennbar und machen deutlich, weshalb sich die Spitznamen in lauten Bingo Hallen schnell durchsetzen konnten. Bei der Sieben gibt es eine Ausnahme. Diese wird gemeinhin als Lucky Seven bezeichnet, da die Sieben vielfach als Glückszahl angesehen wird.

Und bei Zahlen wie 12, 24 und Co. geht spricht man im Bingo Bereich von „One Dozen“, „Two Dozen“ und so weiter. Im deutschen Sprachgebrauch ist die 12 ein Dutzend, 24 steht für zwei Dutzend. Auch diese Spitznamen liegen also nahe und sind vor allem auch nachvollziehbar.

Ein Conférencier (Moderator, Spielleiter) zieht wie beim Lotto per Zufall aus einer Trommel Kugeln mit aufgedruckten Zahlen und ruft daraufhin diese Zahlen zu den Teilnehmern des Spiels aus. Sobald der erste Teilnehmer auf seinem Los alle fünf Zahlen einer waagerechten oder senkrechten Reihe oder Diagonale markieren konnte, ruft er laut und vernehmlich „Bingo!“.
 

Spieler beim gemeinsamen Bingo


Ein Bingo-Gewinner, der mit anderen Spielern zusammensitzt, hebt seine Hand und ruft „Bingo“. Das Foto entstand bei einem Bingo Spiel 1941 in Montreal.

Bild-Lizenzhinweis: Conrad Poirier creator QS:P170,Q2993614, Feature. Bingo Game, 4555 N.D.G. Avenue BAnQ P48S1P06825, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Tierische Namensgeber für weitere Kugeln

Viele Kugeln beim Bingo wurden auch nach Tieren benannt. Die Zwei ähnelt laut Auffassung der Briten einer Ente, weshalb die Kugel als „One Little Duck“ bekannt ist. Die 22 folgt diesem System als „Two Little Ducks“.

Für die 88 wurde hingegen ein eher respektloses Vergleichsbild gewählt. Diese Kugel ist beim Bingo als „Two Fat Ladies“ bekannt. Und für die 39 wurde „39 Steps“ ausgesucht, benannt also nach dem Hitchcock-Film, der in Deutschland unter dem Namen „Die 39 Stufen“ bekannt wurde.

Andere Spitznamen für Bingo Kugeln sind weniger deutlich und eher nur versteckt zu erkennen. Sie beziehen sich in vielen Fällen auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs.

So steht die Zahl 9 für den Begriff „Doctor‘s Orders“ und bezieht sich auf eine Pille, die zu Kriegszeiten als Abführmittel verschrieben wurde. Der Bezug zur Zahl 9 wird hierbei dadurch hergestellt, dass Ärzte damals meist bis 21 Uhr Sprechzeit hatten. Und auch die Zahl 30 ist mit dem Krieg in Verbindung zu bringen. Sie steht für „Dirty Gertie“ und bezieht sich auf ein Lied, das britische Soldaten im Krieg oftmals sangen.

Und der britische Schauspieler Danny La Rue, der vor allem für seine Rollen in Frauenkleidern berühmt wurde, wird mit der Zahl 52 in Verbindung gebracht.

Moderne Zeiten erfordern moderne Spitznamen

Bingo ist seit vielen Jahren beliebt – doch die moderne Zeit bringt vielfach Veränderungen mit sich. So ergibt es sich auch, dass für die Bingo Kugeln mitunter neue Bezeichnungen gesucht werden. Neben regionalen Varianten haben sich auch gänzlich neue Spitznamen entwickelt, die oftmals die alten Bezeichnungen ablösen.

Im Jahr 2003 wurde beispielsweise eine modernisierte Liste der Bingo Kugel Spitznamen veröffentlicht. Die Zahl 71 trägt somit zum Beispiel den Namen „J-Lo‘s Bum“ und bezieht sich direkt auf das Hinterteil der Sängerin Jennifer Lopez. Und spätestens seit dem Jahr 2016 und einer neuerlichen Initiative für neue Namen der Bingo Kugeln gilt für die 8 auch die Bezeichnung „Tinder Date“ als legitim. Adele soll zudem die Bezeichnung der Kugel 25 prägen – alleine, weil eines ihrer Alben diesen Titel trägt.

Bingo: Beliebt und immer wieder neu

Somit gibt es beim beliebten Bingo-Spiel immer wieder auch etwas Neues. Ob man nun die alten Bezeichnungen für die Bingo Kugeln dazu heranzieht oder sich eher an den neuen Spitznamen orientiert, sollte dabei den allgemeinen Spielspaß kaum trüben, sondern sorgt mitunter eher für Verwirrung – zumindest dann, wenn es keine einheitliche Linie gibt.