Nachname Fabian

Guten Tag Steven,

deinen Beitrag zu dem Namen Fabian fand ich sehr interessant und wollte dazu nachfragen, wie es sein kann, dass der Name Fabian eine "mögliche" Verbindung mit dem "Geschlecht der Fabier" haben könnte? Dies erscheint mir doch gar nicht möglich, da dieses Geschlecht ja noch vor Christus existiert hat und Nachnamen ja erst im 8. Jahrhundert nach Christus kamen? Ich finde das Thema sehr spannend, da ich selber mit Nachnamen Fabig (Fabian) heiße. Vielleicht könntest du mir dazu weiterhelfen?

Ich danke für jede Unterstützung!

Viele Grüße

Simon

Hallo Simon,

bei Fabian handelt es sich ursprünglich um einen Rufnamen und die von mir genannte Deutung bezieht auch auf Fabian als solchen. Dieser Rufname wurde im Laufe der Geschichte quasi für „Jedermann“ verwendet, so wie das auch heute üblich ist, z.B. aus einer Mode heraus, bei der bestimmte Rufnamen einfach gerne vergeben wurden. Viel später wurde dann aus diesem Rufnamen auch ein Nachname - wie das auch mit vielen anderen Rufnamen geschehen ist. Und so wie der Rufnamen, bezieht sich der Nachname Fabian zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr auf irgendeine Abstammungslinie des Namenträgers. 

Ich hoffe, dass beantwortet Ihre Frage.

Schöne Grüße
Steven

Danke sehr Steven, für die schnelle Antwort!

Kleine Nachfrage, wenn die Benennung nach einem Rufnamen vorliegt, ist das dann immer so, dass die ursprüngliche Herkunft des Rufnamens, nichts mit den Wurzeln der Familie mehr zu tun hat? Also sprich der Name Fabian ist ja in christlich geprägten Ländern auch relativ stark vertreten (Siehe Ungarn oder Polen), liegt dort allerdings in anderen Varianten vor. Ich würde mir das so erklären, dass der Name durch die Bibel überall verbreitet war und durch die unterschiedlichen Formen sich allerdings die Herkünfte unterscheiden (also sprich Fabig ist die Deutsche Variante von Fabian und Fabian mit Diakritischen Zeichen wäre z.B. die ungarische). Habe ich das richtig verstanden?

Ich bedanke mich für jede Unterstützung!

LG

Simon

Hallo Simon,

ja, da stimme ich dir zu.

Die Entscheidung für einen bestimmten Rufnamen entsprach stets den Vorlieben der jeweiligen Namensgeber, also wie in den meisten Fällen die der Eltern. (Mir ist auch nicht bekannt, dass sich beispielsweise Eltern für die Wahl eines Namens irgendwo rechtfertigen mussten.)

Oftmals entschieden sich die Eltern für einen Rufnamen, der bereits in der Familie existierte, quasi aus familiärer Tradition und in Gedenken an die eigenen Ahnen. Die aus dem Althochdeutschen stammenden Namen haben darüber hinaus auch alle eine bestimmte inhaltliche Bedeutung, die sich aus der Kombination der zumeist zwei Namenswörter ergibt, aus dem der jeweilige Rufname zusammengesetzt ist. Solche Rufnamen kann man als eine Art Segen für das Kind verstehen, die die Eltern dem Kind mit seiner Geburt mitgaben, in der Hoffnung, dass das Kind ein gutes Schicksal ereilen wird, 

In christlicher Zeit spielten auch die Namen der Heiligen und der Märtyrer eine große Rolle. Die Eltern hatten oftmals Vorlieben für einen bestimmten Heiligen und mit der Wahl dessen Namens für ihr Kind, verband sich ebenfalls ihre Hoffnung für das Kind.

Schöne Grüße
Steven