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Hallo Makani.

Pintener als Berufsbezeichung ist mir unbekannt.
(Was ich gefunden habe ist mhd. „pinte“, einem alten Flüssigkeitsmaß – unser „Pintchen“ leitet sich davon ab. Aber das sich daraus eine Berufsbezeichnung abgeleitet hat, ist mir unbekannt.)

Dar ich fragen, was der Hintergrund Ihrer Frage ist?

Schöne Grüße
Steven

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Mi., 15.02.2023
Steven

„Pintener“ kann ich in keiner mir vorliegenden Namensliste finden. Haben Sie irgendeinen Anhaltspunkt bezüglich der Herkunft der sogenannten Familie?

Ich habe herausgefunden, dass es „früher“ Orte mit dem Namen „Pinten“ gab, die aber heute nicht mehr existieren. So soll es ganz in der Nähe der Stadt Mersebrug einen Ort diesen Namens gegeben haben, was ich nur gelesen habe und nicht belegen kann. Interessant ist dieses Detail deshalb, weil sich Herkunftsnamen oftmals direkt von Ortsnamen ableiteten, in dem z.B. dem jeweiligen Herkunfts-Ortsnamen die Endung „-er“ hinzugefügt wurde und fertig war der Nachname (Vermutung: Pinten + -er = Pintener).

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Do., 16.02.2023
Steven

Antwort auf von Makani

N'Abend Steven,

diese Dame wurde 1754 in Wallerfangen / Vaudrevange, im Saarland geboren. Beruf des Vaters: laboureur (Bauer). Möglicherweise ein frz. Wortstamm?

Do., 16.02.2023
Makani

Antwort auf von Steven

Hallo Makani.

Interessant, die mögliche ursprüngliche Herkunft aus dem Saarland. Denn im Saarland konzentriert und darüber hinaus im Südwesten Deutschlands ist der Nachname „Pinter“ heute noch besonder oft anzutreffen.

Pinter ist quasi die oberdeutsche Schreibweise von „Binder“, einem Berufsnamen = der Fassbinder, ein Handwerker, der die einzelnen Dauben zu einem Fass „zusammenband“ (auch als Böttcher, Kübler, Fassler oder Schäffler bezeichnet).

Für Frankreich habe ich bislang zwar nicht den Name Pinterer finden können, dafür aber „Pinte“, der übersetzt ins Deutsche wieder das Flüssigkeitsmaß (Pint) mein, womit wir wieder beim Ausgangspunt wären. Damit könnte es bei Pinterer, einem Namen, den ich wiegesagt nicht in Deutschland finden konnte, auch um eine eingedeutschte Form des französischen „Pinte“ handeln. Irgendwo im deutsch-französischen Sprachraum des Mittelalters lebte ein Mann, der vielleicht als Wirt arbeitete und deshalb als „Pinte“ bekannt war. Seine Nachkommen wurden dann, gemäß der deutschsprachigen Gewohnheit Pinte + ner genannt.

Ich habe nämlich auch gelesen, dass Pinte in Deutschland umgangssprachlich für „Kneipe“ verwendet wird. Allerdings habe ich bislang noch keinen Beleg finden können, dass dieses Synonym bereits im Mittelalter üblich war.

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Do., 16.02.2023
Steven

Antwort auf von Makani

Guten Morgen,

den Begriff Pinte für Kneipe habe ich früher schon gehört hierzulande, auch als Kneipenname..

Spannend! Danke!

Fr., 17.02.2023
Makani

Antwort auf von Steven

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