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Hallo Arian,

Sie liegen mit Ihrer vorgeschlagenen Deutung des Nachnamen Pick schon ganz richtig. Allerdings ist der besagte Nachname mehrdeutig, das heißt er ist aus mehreren, unterschiedlichen Kontexten und Lebenssituationen heraus „entstanden“ und dem jeweiligen Namensträger vergeben worden. Ihre Deutung, die auf die Herstellung und Verwendung von Pech zurückgeht, ist nur eine der Deutungen, die für diesen Namen belegt und damit infrage kommt.
(Wenn Sie allerdings sicher sagen können, ob ihre Familie ursprünglich aus dem ober- oder niederdeutschen Raum stammte, könnten Sie die Suche nach der tatsächlichen Bedeutung gut eingrenzen.)

In den meisten Fällen handelt es sich wohl bei Pick um eine oberdeutsche Variante / Schreibweise des Nachnamen „Bick“ – für den allerdings auch wieder mehrere Deutungen infrage kommen – hier nun also die Bedeutungen von Bick:

  • In den meisten Fällen handelt es sich bei Bick um einen Berufsübernamen. Der ursprüngliche Namensträger hatte beruflich typischerweise mit der (mittelhoch- u. mittelniederdeutsch) „bicke“ zu tun, der „Spitzhacke“. Entweder gehört diese zu seinen typischen Werkzeugen oder er stellte sie her.
  • In etwas weniger Fällen leitete sich „Bick“ auch von einem Hausnamen – Bycke – ab. Der ursprüngliche Namensträger wohnte dann in oder in unmittelbarer Nähe zu einem Haus, das diesen Namen trug.
  • Außerdem verweist Bick in einigen wenigen Fällen ursprünglich auf den alten deutschen Rufnamen „Burkhard“ => https://www.bedeutung-von-namen.de…. Aus diesem Rufnamen entstand die Koseform „Bücki“ und durch Vorgang der „Entrundung“ (einzelne Laute des betreffenden Namen wurden zu Gunsten einer vereinfachten Aussprache durch andere, leichter auszusprechende Laute ersetzt), wurde dann letztlich „Bick“.

Pick kann aber als niederdeutsche Variante auch auf den Berufsübernamen „Pech“ (von mittelniederdeutsch „pek, pik“ => Pech) verweisen.

  • Pech wurde im mittelalterlichen Deutschland am häufigsten von zwei Berufsgruppen verwendet: 
    • von den Schustern, zum wasserfesten Abdichten von Schuhen und 
    • vom Böttcher / Küfer (Fassbauer), um insbesondere Weinfässer mit Pech abzudichten.
    • Die Pechsammler oder auch Pechbrenner stellten das gefragte Pech her.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Pech…
  • Einer dieser drei Berufsgruppen kann / wird der ursprüngliche Namensträger anch dieser Deutung des Namens angehört haben.

Schöne Grüße
Steven

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So., 05.08.2018
Steven

Erst einmal vielen Dank.

Was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass meine Familie seit Beginn des 18. Jhs. im Raum Ostsaarland, Westpfalz ansässig ist, also im westmitteldeutschen bzw. rheinfränkischen Sprachraum. 

Mit der Pechbrennerei hatte sie damals zumindest nichts zu tun, sie waren Soldaten, freie Bauern bzw. Pferdezüchter und -händler, einige auch Leinenweber. 

So., 05.08.2018
Gast

Antwort auf von Steven

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