Thema / Frage
Hallo,
in meiner Familienliste gibt es wieder ein paar Neuzugänge an Familiennamen. Ich fange einmal mit dem Namen Amrhein an. Kann mir jemand etwas zu diesem Namen sagen?
Gruß
Peter
Wie ist der Nachname in Deutschland verteilt?
Geogen © Christoph Stöpel
Absolute Verteilung
Die meisten Amrheins findet man in/ im Landkreis Aschaffenburg (BY), nämlich genau 152 Telefonanschlüsse. Etwas länger suchen muss man dagegen in/ im Alb-Donau-Kreis, hier wohnen die wenigsten: gerade einmal 1. (Beachten Sie, dass Metropolen diese Lokalisierung verfälschen können)
- Anmelden oder Registrieren, um Kommentare verfassen zu können
"am Rhein lebend"
Hallo Peter,
der Nachname Amrhein ist wieder einer dieser wunderbar „sprechenden“ Namen; man kann ihn direkt und wörtlich verstehen – eine Person, die „am (Fluss) Rhein“ wohnte / lebte.
Dieser Wohnstättenname ist bereits seit dem 12 Jahrhundert belegt:
Im Jahr 1142 ist in den Kölner Amtsbüchern ein Ekkebertus iusta Renum (am Rein lebend) verzeichnet, dem lateinisch geschriebenen Vorläufer des von dir erfragten Namens.
In einigen anderen und nicht ganz so weit vertretenen Fällen, kann der gesuchte Nachname aber auch aus dem Namen „Amrain“ entstanden sein. Hierbei handelt es sich wiederum um einen Wohnstättennamen, der aber auf den Flurnamen „Rain“ zurückgeht und ursprünglich eine Person bezeichnete, die an einem Rain lebte. Der „Rain“ ist eine alte deutsche Bezeichnung (mittelhochdeutsch „rein“) für eine Bodenerhöhung oder einem damit verbunden Abhang. Im Falle von Amrain erinnerten sich die Menschen an diesen Namen, deuteten ihn aber um, in Anlehnung an den Fluss Rhein und vergaben ihn dann an eine Person, die (wie oben geschildert) am Fluss lebte.
Beide Bedeutungsvarianten bedeuten damit inhaltlich das selbe und gehen auf die genannte Verbindung zum Fluss Rhein zurück.
Viele Grüße
Steven